Gerstetten: Vielfältige Gemeinde mit reicher Geschichte und lebendiger Kultur

Gerstetten liegt malerisch auf der Ostalb in einer durch Wacholderheiden und die geologische Geschichte des Jurameeres geprägten Landschaft. Als flächenmäßig größte Gemeinde Baden-Württembergs ohne Stadtrecht umfasst Gerstetten sieben Ortsteile – darunter Dettingen am Albuch, Gussenstadt, Heldenfingen und Heuchlingen – und zahlreiche Weiler, Höfe und abgegangene Ortschaften.

Die Ursprünge Gerstettens reichen bis in die merowingerzeitliche Siedlungsgeschichte zurück, belegt durch Ortsnamen und archäologische Funde. 1986 feierte die Gemeinde ihr 1000-jähriges Bestehen. Seit dem Mittelalter war Gerstetten wirtschaftlich aktiv – mit Marktrechten, Leinenweberei und Salzhandel – und wurde 1504 Teil des Herzogtums Württemberg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Gemeinde zerstört, entwickelte sich jedoch stetig weiter und war im 20. Jahrhundert an der Elektrifizierung der Region beteiligt.

Heute ist Gerstetten ein aktives Mittelzentrum mit guter Verkehrsanbindung über Landstraßen und Buslinien, einem eigenen Flugplatz und einer historischen Bahnlinie nach Amstetten, die als Museumsbahn betrieben wird. Wirtschaftlich ist die Gemeinde durch mittelständische Industrie, insbesondere Automobilzulieferer, geprägt.

Kulturell und sportlich bietet Gerstetten ein breites Spektrum: Neben historischen Kirchen, wie der Nikolauskirche (um 1150) und der Jakobuskirche (1356), gibt es mehrere Museen – darunter das Riffmuseum im Bahnhof, das Fossilien aus dem Jurameer zeigt. Regelmäßige Veranstaltungen wie der traditionsreiche Brezgenmarkt (seit 1533) oder das Drachenfest beleben das Gemeindeleben.

Der Albschäferweg und zahlreiche Wanderwege laden zur Erkundung der abwechslungsreichen Landschaft ein. Im Bereich Sport ist der VfL Gerstetten aktiv, ebenso wie der SV Heldenfingen und weitere Vereine, die jährlich am Albpokal teilnehmen.

Die Gemeindeverwaltung sitzt in Gerstetten, mit Verwaltungsstellen in den größeren Ortsteilen. Die Bevölkerung ist überwiegend evangelisch, was auf die Reformation unter Herzog Ulrich 1536 zurückgeht.

Gerstetten verbindet eindrucksvoll geologische, kulturelle und historische Besonderheiten mit moderner Lebensqualität und einem aktiven Gemeinschaftsleben.

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